Mein erster Blogbeitrag. Ich habe lange überlegt, wie der aussehen sollte. Letztlich habe ich mich dazu entschieden, als „opener“ zunächst zu berichten, wieso ich tue, was ich tue.
Bloggen ist „IN“. Vor allem die junge Generation versucht vermehrt „fame“ über Blogs und soziale Medien zu werden. Umso jünger, umso schlimmer scheint es. Jeder möchte ein „Influencer“ werden. Erst gestern unterhielt ich mich mit einem 15 jährigen Mädchen, dass mir diesen Eindruck bestätigte. Ich zitierte: „Jeder aus unserer Schule versucht über Youtube und Insta mit make-up tutorials (…) groß raus zu kommen“. Das Wort „JEDER“ wurde im Folgenden öfter wiederholt- offenbar ein Zeichen für Signifikanz.
Wieso? Hier fließen unterschiedliche Faktoren zusammen. Zum einen ist die Annahme dahinter sicher leicht verdientes Geld. Außerdem ein kleiner Schrei nach Aufmerksamkeit in unserer reizüberfluteten Welt. Aber vor allem sind die Perspektiven heutzutage so riesig, dass die jungen Leute sich verirren in einem Meer aus Möglichkeiten. Es gibt nichts, was man nicht machen oder studieren kann (habe ich erwähnt, dass mein Masterstudiengang „Leadership“ hieß?). Vor lauter Verlorenheit wollen sie das, was sie kennen und womit sie sich identifizieren können.
Die junge Dame bestätigte mir ebenfalls, dass sie „kein Plan“ hat, wie ihre Zukunft aussehen soll. Wie auch? Die Schule bereitet einen auf diesen wichtigen und so großen Schritt im Leben einfach nicht ausreichend vor- das ist allerdings ein anderes, großes Diskussionsthema.
Nun, zurück zur Frage. Wieso also dieser Blog? Eines kann ich versichern: Bei mir sind oben genannte Gründe (glücklicherweise!) nicht zutreffend. Weder möchte ich „fame“ werden, noch mit all dem Geld verdienen. Und meine Leidenschaft habe ich bereits gefunden- was mich zu den „wahren Gründen“ für den Block führt.
Drei Faktoren:
1. Erstens. Ich schreibe unheimlich gerne. Schon seit ich denken kann. Ich erinnere mich, dass ich in meiner Jugend schon Kurzgeschichten und Gedichte geschrieben habe (Claudi, erinnerst du dich? :-)). Auch Tagebuch habe ich seit meiner Kindheit geschrieben- und nie damit aufgehört. Mittlerweile fasse ich sehr viel Content aus Büchern zusammen, um den Inhalt für mich zu komprimieren. Ich schreibe außerdem gerade ein für mich sehr faszinierendes Buch um- mal sehen, was das geben wird.
2. Zweiter Punkt. Ich habe mich die letzten Jahre viel mit dem Thema Persönlichkeitsentwicklung und Coaching auseinandergesetzt- und dachte mir immer: Das ist Wissen, was geteilt werden muss! Wenn jeder so für sich handelt und agiert, sich selbst besser kennenlernt und sich seiner Wirkung auf die Umwelt (sowie umgekehrt) bewusst wird- dann wäre diese Welt ein besserer Ort. Davon abgesehen stellte ich fasziniert fest, wie stark die Verknüpfungen mit den Themen HR und Führung sind! Wenn man die Neurologie der Menschen begreift- wie unser Gehirn „tickt“- kann man dieses Wissen wahnsinnig gut verwenden, um Mitarbeiter zu gewinnen, zu halten und zu führen.
An dieser Stelle ein kleiner Exkurs: Ich beschäftige mich in meinen Beiträgen primär mit der jungen Generation, aus mehreren Gründen:
1. Ich gehöre selbst dazu. Ich kann mich mit den heutigen Werten und Wünschen, aber auch Unsicherheiten der „Generation Y“ identifizieren.
2. Ich habe sowohl meine Bachelorarbeit als auch meine Masterarbeit dieser Zielgruppe gewidmet- ich würde behaupten, ich weiß auch in der Theorie recht gut Bescheid.
3. Ich halte es nicht für authentisch, als „Küken“ Empfehlungen über vergangene Generationen auszusprechen. Sie sind anders aufgewachsen. Die Werte sind anders. Und ich maße mir nicht an, hier sinnvollen Rat geben zu können.
4. Last but not least: Ist durch die demografische Entwicklung die junge Generation in den Vordergrund für HR und Führung gerückt. Es ist schwieriger den je, als Unternehmen (vor allem als KMU) junge Leute zu gewinnen und sie dann auch noch zu halten. Personaldienstleister machen Tag für Tag nichts anderes, als die Leute über Xing und LinkedIn abzuwerben. Die Wechselbereitschaft ist dadurch automatisch drastisch gestiegen: Gefällt einem der Job nicht, gibt es genug Alternativen die nur darauf warten, ergriffen zu werden. Was bedeutet das für Unternehmen? Sich vom Markt abzugrenzen und Commitment zu schaffen ist wichtiger als je zuvor.
Es handelt sich demnach um ganz wichtige Themen! Und es gibt (meiner Meinung nach) viel zu wenige HR’ler, die darüber bloggen. Vor allem in meinem Alter. Ich kenne niemand. Punkt zwei zusammengefasst: Es ist mir ein persönliches Anliegen, denn ich finde die Themen einfach wichtig!
3. Dritter Grund. Achtung, jetzt wird’s trivial. Ich habe momentan viel Zeit. Mein Master ist vorbei und ich bin nur 20 Stunden als Werkstudent tätig. Genug Zeit also, um ein privates Projekt anzugehen, dass ich schon so lange im Kopf habe und nun endlich umsetzen kann.
So. Mein erster Post. Ich hoffe ich konnte klar machen, dass es mir nicht um „fame“ oder Geld geht, sondern das es sich bei diesem Blog um ein Herzensthema handelt! 🙂