„Your mind is programmable- and if you’re not programming it, someone else will program it for you„- Jeremy Hammond
Glaubenssätze prägen unser ganzes Leben. Sie steuern unser Verhalten, unser Denken und indirekt sogar unsere Gefühle. Ob wir unser Leben als schwer oder leicht bewerten hängt maßgeblich von unseren Glaubenssätzen ab.
Doch was genau sind Glaubenssätze?
Glaubenssätze sind neuronale Programme, die auf die Umwelt reagieren. Sie bestimmen wie wir auf Situationen reagieren. Im Außen erhalten wir eine Information, die durch das neuronale Muster bewertet wird und anschließend Gedanken im Gehirn und Gefühle im Körper erzeugt. Diese Gedanken und Gefühle erschaffen wiederum unsere Reaktionen- und damit unsere Realität. Da wir uns ununterbrochen im Aktion-Reaktion Modus befinden, steuern wir schließlich unser ganzes Leben mithilfe unserer Glaubenssätze
Glaubenssätze sind demnach Überzeugungen, die tief in unserem Unterbewusstsein verankert sind. Viele von ihnen entstehen bereits im Zeitraum der ersten Lebensjahre- in unserer Prägungsphase-, in der unser Weltbild entsteht. Unsere Glaubenssätze bilden sich also zum großen Teil durch die Erziehung und Konditionierung unserer Eltern, aber auch durch zahlreichen weiteren Einflüsse und Erfahrungen in unserem Leben. Häufig adaptieren wir Überzeugungen der Gesellschaft, unseres Umfeldes, die Meinung von Älteren, Lehrern, Freunden und Feinden – und so werden sie ebenfalls zu unseren Glabenssystemen.
Glaubenssätze können sowohl positiv als auch negativ wirken. Doch wie könnten solche Glaubenssätze aussehen?
Beispiel für positive Glaubenssätze:
- Ich kann alle erreichen, was ich mir erträume
- Menschen sind von Grund auf gut
- Das Leben ist schön
- Es gibt keine Probleme, nur Chancen zum Besseren
- Ich bin gut, so wie ich bin
Beispiele für negative, limitierende Glaubenssätze:
- Aus mir wird nie etwas
- Ich bin im Leben benachteiligt
- Geld ist schlecht
- Ich bin nicht gut genug
- Die Welt ist ein schlechter Ort
Positive Glaubenssätze sollten gefördert werden, denn sie wirken sich positiv auf unser Leben, unser Denken und Handeln aus. Negative Glaubenssätze hingegen limitieren und schaden uns.
Wie sich limitierende Glaubenssätze auf unser Denken, Fühlen und Handeln auswirken, möchte ich in einem kurzen Beispiel verdeutlichen. Nehmen wir den erst genannten limitierenden Glaubenssatz: Aus mir wird nie etwas. Dieser Glaubenssatz könnte durch die Lehrer in der Schule geprägt worden sein, der diesen bei anders-artigen Verhalten äußerte. Hat sich dieser Glaubenssatz nun im System verankert, kann er Auswirkungen auf die gesamte schulische wie berufliche Laufbahn haben. Betroffene lernen nicht mehr ausreichend, denn sie denken das aus ihnen „ohnehin nichts wird“. Schlechte Zensuren Bestätigung den Glaubenssatz. Schule und Lernen werden negativ assoziiert- sie gehen mit Gefühle von Demütigung und Versagen einher. Betroffene schöpfen ihr Potenzial nicht aus, weil sie es sich nicht zutrauen. Die durch den Glaubenssatz verursachten Gedanken erschaffen die Realität.
Glaubenssätze erkennen
Unsere Glaubenssätze bestimmen also, was wir wahrnehmen – und für „wahr nehmen“. Unsere Wahrnehmung erschafft somit unsere physische Realität. Deshalb wirken sich unsere Glaubenssätze immens auf die Erschaffung unseres Lebens auf. Wenn wir also über unsere eigene Realität bestimmen wollen, müssen wir uns unseren negativen Glaubenssätzen bewusst werden- und sie verändern.
Wie finden wir also heraus, welche Glaubenssätze wir haben?
- Reflektiere dich und deine Gedanken. Welche Überzeugungen hast du? Schreibe alle Annahmen auf, die du als Wahrheit erachtest- über dich und deine Umwelt.
- Achte auf deine eigenen Worte. Welche Formulierungen benutzt du häufig? Glaubenssätze stecken oft in Verallgemeinerungen. Sie werden aber auch deutlich, wenn wir schnell und ohne nachzudenken auf etwas reagieren müssen.
- Achte auf deine Gefühle, denn sie werden durch deine Gedanken verursacht. Welches verhalten bewunderst du? Was erfreut dich? Was verärgert dich? Hinter diesen Emotionen sitzen häufig deine Werte- und hinter diesen verbergen sich Glaubenssätze. Wenn du also ein wiederkehrendes Gefühl hast, muss dem Gefühl ein wiederkehrender Gedanke (also ein Glaubenssatz) zugrrunde liegen.
- Denke an die Sprichwörter, die dir in den Sinn kommen und denen du zustimmst.
Nachdem wir uns unseren Glaubenssätzen erkannt und aufgeschrieben haben, können wir uns dem Veränderungsprozess widmen.
Nachfolgende Fragen werden dabei helfen, die Glaubenssätze zu prüfen, um sie dadurch Veränderungen herbeizuführen:
- Wie und in welchen Situationen schränkt dich dieser Glaubenssatz ein?
- Gilt der Glaubenssatz universell? Wirkt er ständig und auf alles?
- Bist du sicher, dass dein Glaubenssatz wahr ist? Wenn ja, weshalb?
- Was wäre, wenn genau das Gegenteil wahr wäre?
- Welche Beweise für das Gegenteil kennst du schon?
- Gibt es Menschen, die in der gleichen Situation andere Glaubenssätze haben? Sind sie damit erfolgreicher?
Folgende Techniken können außerdem helfen, Glaubenssätze aufzulösen:
- Formuliere die negativen Glaubenssätze in positive um. Mache sie zu Affirmationen.
- Wiederholt die Affirmation regelmäßig in Gedanken, aber auch im Rahmen positiver Selbstgespräche. Durch das Verbalisieren wird die Programmierung verstärkt.
- Wenn du dich dabei ertappst, einen Glaubenssatz zu denken, stoppe den Gedanken sofort und wandele ihn um.
- Verhalte dich entgegen deiner Glaubenssätze und du wirst merken, dass sie nicht real sind.
Glaubenssätze haben wir in allen Bereichen unseres Lebens- so auch im Beruflichen. Wir sollten unsere Denkmuster deshalb immer wieder prüfen. Wenn wir feststellen, dass sie uns in unserem Werdegang und unseren Träumen behindern, gilt es, Abschied von ihnen zu nehmen. Wir können uns unser (berufliches) Traumleben erschaffen, wenn wir uns nicht selbst im Weg stehen.