Employer Branding via Social Media als „Must Have“ zur Talentgewinnung
Soziale Medien sind für die junge Generation Y und Z ein Alltagsbegleiter geworden. Knapp 3 Stunden am Tag* verbringt die junge Generation in den sozialen Medien, um mit Freunden zu interagieren, sich selbst darzustellen und sich durch Videos und Posts inspirieren und informieren zu lassen. Youtube, Facebook, Whatsapp und Instagram sind vor allem bei der Altersgruppe 20-29 Jahren beliebt. LinkedIn und Xing liefern sich als Business Netzwerke ein Kopf-an-Kopf rennen. Generell nutzen 38 Millionen User soziale Medien in Deutschland-ca. 46% der deutschen Gesamtbevölkerung. Ist es da nicht erschreckend offensichtlich, dass wir die jungen Talente auf diesen Plattformen abholen und von uns begeistern müssen?
Wir klagen über den Fachkräftemangel, darüber, dass wir schwer junge Talente erreichen. Wir klagen darüber, dass Stellenausschreibungen nicht mehr effektiv sind und wir kaum noch Bewerbungen erhalten. Ganz zu schweigen von den Kosten für Headhunter. Vor allem KMU’s haben es schwer, Positionen überhaupt noch zu besetzen. Könnte es daran liegen, dass vor allem der Mittelstand kaum Employer Branding in den sozialen Medien betreibt? Im Gegensatz zu großen Unternehmen mit knapp 58% nutzt der Mittelstand diesen Weg des Personalmarketings mit nur knapp 29%. Erscheint der Mittelstand den jungen Leuten deshalb vielleicht zu wenig attraktiv?
Wenn die jungen Talente heute „am längeren Hebel“ sitzen die Wahl haben, sollten wir alles tun, um diese Wahl zu werden. Employer Branding ist nur ein Teil davon, aber es ist jener Teil, der das Interesse weckt. Er lässt uns mit den Menschen ist Gespräch kommen. Und wenn wir dann eine ordentliche, persönliche Beziehung aufbauen, können wir in vielen Fällen überzeugen.
Ein Termin für ein Gespräch ist also schon die halbe Miete. Sympathie und Beziehungsaufbau die andere Hälfte. Hört sich nach Sales an, oder? Es lässt sich leider nicht abstreiten, dass die Mitarbeitergewinnung ein Vertriebsgeschäft geworden ist. Wir „verkaufen“ das Unternehmen mit all seinen Vorzügen an die Kandidaten, in der Hoffnung, dass sie sich später für uns entscheiden. Hier kommen wir wieder zurück zum Punkt. Denn Vertrieb beginnt mit guter Werbung- in unserem Fall eben schon zu Beginn der Candidate Journey, mit einem sympathischen Auftritt auf Facebook, Instagram, Youtube & Co.
How to?
„Marketing-like“ sind der Kreativität hier keine Grenzen gesetzt: Stellenpostings, Stories, Interviews, Videos, Hashtag Kampagnen, virtuelle Führungen sind nur ein paar Möglichkeiten der Umsetzung. Wichtig ist, dass das Unternehmen möglichst attraktiv und (vor allem!) authentisch dargestellt wird. Mitarbeiter, Teams, Räumlichkeiten, gemeinsame Aktivitäten, Benefits, Event: Alles, was für einen Bewerber interessant und ansprechend sein könnte ist erlaubt.
Abschließend möchte ich jedoch noch ein paar Tipps mit auf den Weg geben:
- Planen Sie. Wie wollen Sie sich darstellen? Wie wollen Sie vorgehen? Wer wird involviert? Wer ist zuständig? Gute Planung ist die halbe Miete!
- Involvieren Sie die Mitarbeiter. Zufriedene Mitarbeiter sind die besten „Markenbotschafter“. Insofern sie zufrieden sind natürlich. Integrieren Sie also ihre (hoffentlich) glücklich Belegschaft und machen Sie es zu einem gemeinsamen Projekt.
- Achten Sie auf Stringenz. Wenn Sie als Unternehmen professionell wirken wollen, achten Sie auf ein einheitliches Design. Wollen Sie eher „locker“ wirken ist das weniger wichtig.
- Regelmäßig bespielen! Der beste Social Media Auftritt bringt nichts, wenn er nicht kontinuierlich gepflegt wird.
- Authenticity ist the key. Natürlich sollen Sie das Unternehmen attraktiv darstellen. Wenn sich der Außenauftritt allerdings intern nicht widerspiegelt, werden Ihnen die Leute nach Arbeitsantritt jedoch schnell wieder wegrennen. Seien Sie also authentisch im Auftritt. Und wenn’s intern nicht rund läuft, schrauben sie zunächst an diesen Hebeln.